Heute hat mit der Kernphase 1 der Ernst der Ausbildung begonnen. Mein erster Oberstufen-Kurs hatte Geographie zum Thema Bodenkunde. Genau genommen unterrichte ich in diesem Kurs schon seit vergangener Woche, daher war es nicht mehr mein erstes Kommando.
Nachdem mir meine Schüler in der vergangenen Woche im Feedback mehrfach meldeten, ich solle ruhig etwas strenger sein, meldete mir das heute niemand mehr. Dafür wurde eine sehr strenge Unterrichtsführung bemängelt. #Mimimi
Ein ausgewogenes Mittel zu finden wird die Herausforderung der kommenden Wochen.
Es hat auch alles ganz wunderbar funktioniert. Ich wusste, was ich von den Schülern wollte, die Schüler schienen zu merken, was ich von ihnen will, alle haben ganz toll mitgearbeitet. Nur mein Zeitmanagement innerhalb der Stunde ist etwas durcheinander geraten. Das ist allerdings nicht weiter schlimm, ich gehe davon aus, dass ich sehr schnell ein Gefühl dafür entwickeln werde, was realistisch in einer Stunde zu schaffen ist und was nicht.
Ein weiterer Punkt auf meiner Agenda.
Der eigentliche Grund meines heutigen Artikels ist aber meine Planung für morgen.
Ich habe morgen meine aller erste kombinierte Geschichts- & Erdkunde-Stunde. Es ist eine neunte Klasse und es geht um Erfindungen die die Welt veränderten. Wenn alles glatt läuft, werden wir in der kommenden Woche mit einer solchen Erfindung arbeiten: Dem Internet. Mein Wunsch ist es, mit den Schülern im Wiki zu arbeiten. Mal sehen.
Die grobe Idee zur Stunde steht schon etwas länger, die Planung war aber noch nicht fertig, als ich heute Mittag aus der Schule nach Hause kam. Ich war so platt, dass ich mich erst einmal in meine Hängematte fläzen musste. Dabei bin ich eingeschlafen. Als ich erwachte dämmerte es bereits. Ich war immer noch so müde, dass ich mich erst einmal für ein „Mittagsschläfchen“ ins Bett legen musste. Der Wecker ging, die Zeit wurde knapp, Motivation zur Stundenplanung war noch immer nicht da.
Da habe ich mich auf die Idee der ZeitpaketeIrgendwo in meinem Material habe ich einen Beitrag aus einem Raabe-Heft gefunden in dem das mit den Zeitpaketen kurz näher erläutert wird. Ich habe den Beitrag glaube ich von Rene. br> Danke Rene! besonnen: Arbeit nicht in Aufgabenpaketen sondern in Zeitpaketen zu denken. Also nicht denken: Ich muss den Unterricht für morgen unbedingt noch vorbereiten, dazu muss ich das, das, das und das noch lesen. Und darüber etwas zu wissen wäre sicherlich auch gut!
Sondern denken: Für die Unterrichtsplanung habe ich / brauche ich fünf / vier / drei / X Stunden. Das ist aber viel was ich da noch alles schaffen muss!
Ich bin sogar noch einen Schritt weiter gegangen und habe mir ein Zeitlimit auf 21:00 Uhr gesetzt. Da half es also auch nichts, mich noch einmal im Bett umzudrehen und mich damit rauszureden, dass ich ja einfach nachher etwas länger wach bleiben könnte. Je länger ich vorher dödel, desto weniger Zeit bleibt. Also: Attacke!
Es hat tatsächlich geholfen, ich bin für morgen fertig vorbereitet. Unter uns gesagt, ich habe tatsächlich etwas gemogelt und ein paar Minuten überzogen – aber das muss wirklich unter uns bleiben!
Sicherlich hätte ich mich noch besser vorbereiten können aber durch mehr Herumgeeiere wird es ja auch nicht zwingend besser. Mal sehen, was Morgen so bringt – im Moment fühlt sich die Sache mit den Zeitpaketen zu Planungszwecken ganz vortrefflich an.
Eigentlich hatte ich erwartet, dass sich eine derartige Läuterung doch zumindest ein paar Tage aufschieben ließe. Muss mich dieser frühe Bodenkontakt nun frustrieren?
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